Heute war es endlich soweit. Ich konnte den neuen Dienstwagen des Sozialministeriums ausprobieren, der auch mit Rollstuhl zugänglich ist. Damit werde ich als Landesbeauftragter besser barrierefrei im Land unterwegs sein können.
Hier Bilder vom Einstiegstest mit dem Rollstuhl in dem neuen Bus.
Sehr geehrter Herr Rösch,
ich finde das klasse, dass das Landesministerum damit ein gutes Zeichen setzt. Dies ist leider nicht selbstverständlich.
Soweit es beruflich erforderlich ist, sind entsprechende Anpassungen möglich und werden auch finanziert.
Eine Lücke besteht im Moment noch bei Kindern und Schülern.
Unsere Tochter ist jetzt 15 Jahre und sitzt im Rolli (meist E-Rolli). Den Transport haben wir bis jetzt mit unserem eigen beschafften VW-Bus geleistet. Heute ist unsere Tochter schwerer geworden. Meine Frau hat mittlerweile mehrere Bandscheibenvorfälle und meinem Rücken geht es auch nicht besonders gut.
Wir waren auf der Reha-Messe in Düsseldorf um uns nach Hilfsmöglichkeiten umzusehen. Dort finden Sie die tollsten Umbauten. Sitze, die sich elektrisch ausfahren, Hubrampen usw. Nur, finanzieren will diese Sachen bei unserer Tochter niemand.
Im Moment bauen wir unser Wohnzimmer behindertengerecht um. Unsere Tochter macht sehr viel mit dem IPad. Dann kam uns der Gedanke der Umfeldsteuerung über das IPad, Rollladenbedienung, Licht usw. um ihr die Teilhabe an der Gesellschaft selbständig zu ermöglichen. Aber auch hier finden Sie niemanden, der sich für die Finanzierung zuständig erklärt. Wäre das berufliche Erfordernis vorhanden, wäre dies kein Problem.
Ein letztes Problem möchte ich Ihnen noch schildern…
Unsere Tochter musste seitens der Schule ein berufliches Praktikum machen. Zur Schule wird sie vom Fahrdienst gebracht. Den Fahrdienst zum Praktikum mussten wir selbst stellen.
Hier existiert m.E. eine große Lücke im System. Gerne würde ich Sie in Ihrer Arbeit unterstützen und Ihnen Tipps und Ideen geben, wo es im System der Behindertenarbeit wirklich klemmt, auch dort, wo die Inklusion im Moment noch versagt.
Ich sehe die Inklusion aus Sicht eines betroffenen Vaters, andererseits bin ich im Reha-Team der Arbeitsagentur beschäftigt. Zwischen diesen beiden Rollen liegen Welten, wie oben kurz geschildert.
Über einen Rückmail oder ein Telefonat würde ich mich sehr freuen.
Sie erreichen mich über die Mail-Adresse oben oder über mein Handy, 0151 14296594
Vielen Dank dass Sie sich die Zeit genommen haben, meine Mail zu lesen.
Mit freundlichen Grüßen
Thilo Knopp