Schulbesuch 1: Berufsbildende Schule EHS in Trier

Mein erster Schulbesuch zu Inklusion in der Schule ging nach Trier. Und zwar direkt an das Ende der Schulzeit, der Übergang von der Schule zum Beruf. Schon seit mehreren Jahren nimmt die berufsbildende Schule in Trier Jugendliche mit Behinderungen in ihre Berufsvorbereitungsjahr-Klassen auf.

In einer Klasse sind vier Jugendliche mit Behinderungen. Heute war die Arbeit am Projekt Hände dran. Hände werden aus Stoff ausgeschnitten, künstlerisch verarbeitet, künstlerisch gestaltet und zu einer großen Stoffcollage für das Schulfest zusammen genäht. Das ganze passiert an einem großen Tisch in der Gruppe. In der Gruppe ist viel kreatives Potenzial vorhanden. Einer der Schüler mit Lernschwierigkeiten mal selbst Bilder, die bereits bei den Kunstausstellungen zum Aktionstag am 5. Mai in Trier ausgestellt wurden. Eine andere Schülerin ist talentiert du Zeichnerin im Manga-Stil.

Mit viel Ehngagement bei den Lehrerinnen und Lehrer und guten Zusammenhalt bei den Jugendlichen wird hier seit Jahren Alternativen zu Förderschule und Werkstatt umgesetzt. Die Schülerinnen und Schüler mit Lernschwierigkeiten kommen aus den Schwerpunktschulen und führen ihre Werkstufen-Schulzeit im Berufsvorbereitungsjahr der Berufsbildenden Schule durch.

Begleitet wird das Berufsvorbereitungsjahr durch Praktika in regulären Betrieben. Zehn von 15 Schülerinnen und Schülern mit Lernschwierigkeiten konnte eine Qualifizierung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglicht werden. Mittlerweile gibt es auch Anfragen von Abgängerinnen und Abgängern von Förderschulen, über das Berufsvorbereitungsjahr eine Vorbereitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu bekommen. Es gibt Bedarf, eine zweite Klasse einzurichten.

Mit bei den Besuch dabei waren die kommunalen Behindertenbeauftragten Nancy Poser und Peter Musti, sowie Regina Seibel-Schnell vom Paritätischen. Die Erfahrungen und Ergebnisse der inklusiven Arbeiten an der berufsbildenden Schule in Trier haben uns sehr beeindruckt. Das Modell in Trier eignet sich sehr, um an andere Orte übertragen zu werden. Damit wäre eine angemessene und Inklusiv ausgerichtete Berufsvorbereitung für Jugendliche mit Lernschwierigkeiten aus den Schwerpunktschulen gewährleistet.

Herzlichen Dank an Schulleiterin Frau Groß und ihr Team für den spannenden Einblick in ihre Arbeit.

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Foto vom Schulbesuch bei der Berufsbildenden Schule in Trier mit den Schülerinnen und Schülern