Barrierefrei arbeiten im Künstlerhaus Edenkoben

Ein Zusatztermin bei meiner Sommerreise „Inklusiv Arbeiten“ war der Test der barrierefreien Stipendiatenwohnung im Künstlerhaus Edenkoben. Im Künstlerhaus Edenkoben wohnen und arbeiten für mehrere Monate die StipendiatInnen und Stipendiaten der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur. Schwerpunkt sind Schriftstellerinnen und Schriftsteller, aber auch einen Atelier für bildende Künstlerinnen und Künstler ist dabei. Eine der Wohnungen in dem 1837 entstandene Gebäude, das idyllisch in den Weinbergen bei Edenkoben liegt, ist nun mit viel Engagement der Landesstiftung barrierefrei umgebaut worden. Jetzt können auch StipendiatInnen und Stipendiaten mit Behinderungen dort tätig sein. Kurz bevor der erste Stipendiat dort einzieht konnte ich die Wohnung testen. Hier sind hervorragende Bedingungen, dass Künstlerinnen und Künstler mit Behinderungen kreativ tätig sein können und ihrer Arbeit nachgehen können. Ich bin sehr beeindruckt von diesem bundesweit einmaligen Angebot. Hier Bilder von der neugestalteten barrierefreien Wohnungen:

Neu gestalteter Zugang zur barrierefreien Wohnung im Künstlerhaus Edenkoben mit Behindertenparkplatz

Zugang zur Wohnung mit Küche in Richtung Wohn- und Arbeitszimmer

Das Arbeits- und Schlafzimmer – mit kreativer Lösung: das Bett kann auf Rollen verschoben werden, so dass der Einstieg von rechts oder links möglich ist.

Die Küchenzeile mit höhenverstellbarer Arbeitsplatte und Schränken

Das barrierefreie Bad der Wohnung

Der neugestaltete Weg durch den Garten führt zum neuen barrierefreien Zugang zum Veranstaltungsraum Kaminzimmer

Der Garten und die Umgebung des Künstlerhauses

Ein Sekt mit Hans Thill, dem Leiter des Künstlerhauses und mit Edmund Elsen, dem Geschäftsführer der Landesstiftung Kultur auf die gelungene Arbeit für Inklusion und Barrierefreiheit im künstlerischen Bereich


Ab Herbst soll auch der Hof des Künstlerhauses Edenkoben umgebaut werden, so dass auch hier der barrierefreie Zugang zu den Räumen und zu dem Veranstaltungsraum verbessert wird.

Eine Woche voller Aktionstage

In der Woche rund um den europäischen Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung um den 5. Mai gab es zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen. Hauptthema war die barrierefreie Stadt. Auch das Bundes-Teilhabegesetz war Thema vieler Protestveranstaltungen. Allein in Berlin waren am 4. Mai über 1500 Menschen bei der Demonstration unterwegs.

In Rheinland-Pfalz war ich am 30. April beim Aktionstag in Bad Kreuznach auf dem Kornmarkt dabei. Zahlreiche Infostände von  den Verbänden und Organisationen von Menschen mit Behinderungen waren mitten in der Stadt dabei. Auf der Bühne ging es um Barrierefreiheit bei einer Diskussion mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Kommunalpolitik, vom Behindertenbeirat und den Verbänden.

Diskussionsrunde auf der Bühne am Kornmarkt

Am 3. Mai ging es weiter in Mainz. Kultur für alle war das Thema. Es gab Straßentheater, Gesprächsrunden und einen Flashmob mit dem Inklusionssong und dem Pop- und Gospelchor PopChorN aus Nieder-Olm.

Aktionstag in Mainz auf dem Leichhof

Straßentheater im Schatten des Doms

Mathe-Stunde zum Bundes Teilhabegesetz

Flashmob mit dem Inklusions-Song


Am 4. Mai war
dann Aktionstag im Rhein Pfalz Kreis. Im Haus des Kindes im Limburgerhof wurde ein inklusiver Arbeitsplatz für eine junge Frau mit Lernschwierigkeiten geschaffen. Ein hervorragendes Beispiel, wie gemeinsame Schule von behinderten und nicht behinderten mit einem inklusiven Arbeitsplatz weitergeführt wird. Die Beteiligung des Kreisvorstandes war beeindruckend.

Treffen für Inklusion in Arbeitsleben in der Kita

Am Samstag, den 7. Mai war dann der Tag der Begegnung in Koblenz. Auf dem Zentralplatz gab’s ein spannendes Bühnenprogramm, Infos von Verbänden und Organisationen. Die EVM hatte einen Bus dabei, damit konnte ausprobiert werden, wie mit Rollstuhl und Rollator ein Stadtbus genutzt werden kann. Die Rollatoren standen um die 😉.Danach ging’s noch mit der Seilbahn und dem Behindertenbeauftragten der Stadt Joachim Seuling zu einem sonnigen Ausflug auf die Festung Ehrenbreitstein.

Eröffnung des Tages der Begegnung mit André Bender vom BSK und Joachim Seuling, Behindertenbeauftragter der Stadt Koblenz

Auf dem Weg zur Ehrenbreitstein mit der Seilbahn


Barrierefrei  Arbeiten und Lernen

Gestern war die Abschlussveranstaltung des Projektes „Barrierefrei Arbeiten“ des Bundeskompetenzzentrums Barrierefreiheit. Im ZDF-Kongresszentrum in Mainz wurden gute Beispiele von Unternehmen vorgestellt, die Barrierefreiheit umgesetzt haben. 

Leider gibt es noch keine gesetzlichen Vorgaben, die grundsätzlich Barrierefreiheit für den Bereich der Arbeitsstätten vorschreibt. Sozialministerin Bätzing-Lichtenthäler betonte in ihren Beitrag, dass in der rheinland-pfälzischen Landesbauordnung der Bereich der Arbeitsplätze bereits mit einbezogen sind. Bei der Novellierung des Bundes-Behindertengleichstellungsgesetzes soll auch der private Sektor für öffentliche nutzbare Angebote mit einer Änderung des allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes einbezogen werden. 

In anderen Ländern wie Frankreich und den USA wird seit Jahren dieser Bereich mit einbezogen. In Deutschland sind leider öffentlich zugängliche Angebote wie Gaststätten, Kinos und Einkaufsläden im Bestand leider noch von  angemessenen Regelungen zur Barrierefreiheit ausgenommen. Ich finde, hier besteht wirklich Handlungsbedarf. Gestern ist der Entwurf des Bundes-Behindertengleichstellungsgesetzes verschickt worden, leider fehlt eine Änderung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes.

Information und Sensibilisierung für die Unternehmen ist wichtig. Gestern wurden Filme des Projektes Barrierefreie Arbeiten vorgestellt. Damit können Barrieren in den Köpfen beseitigt werden. Selbstverständlich sind die Filme auch mit Gebärden Sprachbegleitung, Untertitelung und Audiodeskription selbst auch barrierefrei. Hier gibt es die Videos.:

  

Auch die Volkshochschule in Mainz widmet sich mit dem Projekt “ Inklusive Erwachsenenbildung“  der barrierefreien Gestaltung ihres Angebots. Auf der Webseite der Volkshochschule Mainz gibt es ein Video über Sensibilisierung Workshops für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volkshochschule. Hier der Link dazu.

  

Hier noch ein paar Bilder von dem Kongress des Bundeskompetenzzentrums Barrierefreiheit:

 

Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler beim Vortrag mit Gebärdensprachdolmetscher Sigurd Hanig

  

Bild vom Publikum im ZDF Kongresszentrum

  

Workshop mit Erläuterung der Diversity Strategie von IBM

  

screenshot: Tappen Sie nicht länger im Dunkeln – Arbeiten Sie barrierefrei

 

Barrierefreiheit bei der Landesgartenschau Landau

Der Frühling kommt, die Bagger sind am Werk, die Blumen sind gepflanzt. Wenige Wochen vor Beginn der Landesgartenschau in Landau am 17. April traf sich heute die Arbeitsgruppe zur Barrierefreiheit der Landesgartenschau in Landau. Gute Ergebnisse zur barrierefreien Gestaltung der Gartenschau und der Entwicklung eines neuen Stadtquartiers wurden besprochen. Dazu gehören ein Leitsystem für blinde und sehbehinderte Menschen auf dem Gelände der Gartenschau. Es wird einen Flyer in Leichter Sprache geben. Induktionsanlagen an den Kassen sollen eingerichtet werden. Mit einem speziellen QR-Code werden die Infotafeln vorgelesen. Die barrierefreie Landesgartenschau-Bahn und das Riesenrad gehören auch dazu.

Für den 31. März ist eine Begehung mit den Verbänden von Menschen mit Behinderungen vorgesehen. Und dann können wir uns auf einen wunderbaren Sommer in Landau freuen.

Hier Fotos, aufgenommen  aus der  Geschaeftsstelle der Landesgartenschau.

Theodor Heuss Platz am Eingang Stadt

Wassergarten und neue Wohnhäuser auf dem Landesgartenschau-Gelände

Mehr Ideen und Vorschläge – 100er-Marke geknackt

Mehr als 100 Ideen und Vorschläge für die Fortschreibung des Landesaktionsplanes zur Umsetzung der UN Behinderten-Rechts-Konvention dürften mittlerweile zusammengekommen sein. Heute war der zweite Ideen-Workshop. Diesmal in Trier. Thema waren die Handlungsfelder Barrierefreiheit, Persönlichkeitsrechte, Interessenvertretung und Bewusstseinsbildung.

Hier einige Eindrücke von der Veranstaltung.

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Plenums-Vortrag in der Aula der Europäischen Rechtsakademie

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Dr. Richard Auernheimer spricht zum Thema Zielvereinbarungen

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Annette Hambach-Spiegler von der Verbandsgemeindeverwaltung Nieder-Olm und Gracia Schade vom Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen Mainz erklären wie der Bescheide von Behörden in Leichte Sprache umgesetzt werden.

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Barrierefreie Kommunikation und Information – in der Arbeitsgruppe entstehen Vorschläge

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Bericht aus der Arbeitsgruppe Barrierefreiheit und Mobilität von Ute Germann, Behindertenbeauftragte von Dudenhofen

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Nancy Poser, Behindertenbeauftragte der Stadt Trier, stellt die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Interessenvertretung vor

Weiter geht’s mit dem Ideen Workshop am 11. Juli in Kaiserslautern. Thema sind dann die Handlungsfelder Wohnen, Gesundheit und Pflege sowie Freizeit, Kultur und Sport. Weitere Infos gibt es auf der Webseite zum Landesaktionsplan 2015.