Integrationsbetrieb Delfin – saubere Wäsche in Hachenburg

Der zweite Tag meiner Sommerreise „Inklusiv Arbeiten“ führte nach Hachenburg. 37 Beschäftigte, davon 22 Menschen mit Behinderungen; in dem Integrations Betrieb Delfin arbeiten Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen. Und das unter den Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarkts. Alle haben einen regulären Arbeitsvertrag und der Betrieb muss sich wirtschaftlich rechnen. 250 Kundinnen und Kunden von soziale Einrichtungen über Gastronomie, Hotels und privat Personen gehören zur Kundschaft das Integrations-Betriebs. In den letzten Jahren konnte das Auftragsvolumen verdoppelt werden. Damit können die Arbeitsplätze für die behinderten und nichtbehinderten Menschen im Betrieb gesichert werden, erläutert mir der Geschäftsführer er hat Erhard Hauptmann. Regelmäßige Investitionen gehören dazu, zum Beispiel das mitdenkende Regal, dass beim Wäsche sortieren hilft. Die Etiketten der Wäschestücke werden ein gescannt und dann zeigt ein Grüner Leuchtpunkt am Regal, wo das Wäschestück hingehört. Das Regal erkennt auch, wenn das Wäschestück in das falsche Fach gelegt wird, ein orangener Punkt leuchtet auf. Hier die Fotos dazu:

Das Wäscheregal, dass du mit hilft die Wäsche richtig zu sortieren

Ein Grüner Punkt am Regal leuchtet auf, hier gehört die Wäsche hin

Ein orangener Punkt leuchtet auf – das war das falsche Fach


Herr Pfeiffer war bei einem Büro Versandhändler im kaufmännischen Bereich tätig. Durch eine Stellenreduzierung verlor er seinen Job. Als Mensch mit Behinderung was schwer, eine neue Arbeitsstelle zu finden. Drei Jahre war er arbeitslos. Dann hat er die Arbeit im Integrationsbetrieb Delfin gefunden, wo ihr in verschiedenen Bereichen tätig ist. Er erläutert mir die Funktion des Wäschesortierregals, das die Qualität der Arbeit verbessert, aber auch eine wichtige Hilfe für Menschen mit Lernschwierigkeiten und Menschen mit Lese und – schreibschwäche ist. Zum barrierefreien Arbeiten gehört auch, dass ich mit dem Rollstuhl über die Rampe am Eingang bequem in die Wäscherei hinein komme, auch eine Behindertentoilette ist vorhanden. Hier noch weitere Eindrücke vom Besuch des Integrations Betriebs Delfin:

Besuch des Integrationsbetriebs Delfin zum mit der Geschäftsführerin der Gesellschaft für Behindertenarbeit Helena Schuck und dem Stadtbürgermeister Karl-Wilhelm Röttig

Mit dem Leiter der Wäscherei Delfin Erhard Hauptmann bei der Betriebsbesichtigung

Im Gespräch mit Mitarbeitern des Integrationsbetriebs


In Rheinland-Pfalz gibt es 70 Integrationsbetriebe. 900 Menschen mit Behinderungen und 2100 nichtbehinderte Menschen arbeiten in den verschiedenen Betrieben. Die Förderung von Integrationsbetrieben steht allen Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarkt offen, also sowohl privatwirtschaftlichen Betrieben, als auch Unternehmen in der Trägerschaft sozialer Organisationen. Weitere Betriebe können gerne gefördert werden, Informationen hierzu gibt es beim Sozialministerium oder beim Integrationsamt.

Biketour von Westerburg nach Walmerod

Zum Ausgleich für die Arbeit ist Freizeit wichtig. Im zweiten Teil meines Besuchs im Westerwald teste ich die Barrierefreiheit des Radwegs von Westerburg nach Walmerod. Dazu habe ich mein E-Handbike mitgenommen. Gemeinsam in einer Radgruppe mit Uli Schmidt vom Forum soziale Gerechtigkeit und dem Verbandsbürgermeister Gerhard Loos begeben wir uns auf die etwa 10 km lange Strecke. Der Radweg liegt auf einer ehemaligen Bahnstrecke und hat deswegen kaum Steigungen und Gefälle. Die Oberfläche ist gut berollbar und auf der Strecke gibt es herrliche Aussichten in die Landschaft des Westerwaldes. Kurz vor Weimar Roth verlässt der Radweg allerdings die ehemalige Bahntrasse, ein steiler Abstieg und eine steile Auffahrt verhindern eine gute Nutzung mit dem Handbike. Hier wäre eine Alternativ Route mit einer flacheren Wege Führung notwendig.

Wir fahren zurück nach Westerburg und treffen uns im Pari-Zentrum zum Auswertungsgespräch. Der Radweg von Westerburg nach Walmerod hat viel Potenzial für eine barrierefreie Bike-Tour. Allerdings müssten noch Alternativrouten und eine bessere Radwegeführung in das Zentrum von Westerburg, wo eine Behinderten Toilette ist, geplant und umgesetzt werden. Nicht nur der barrierefrei Tourismus ist eine Chance für die Region, im der Tourismusbranche gibt es auch ein gutes Potenzial für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen. Viele Integrationsbetriebe und Arbeitsplätze im Budget für Arbeit sind Beherbergungsbetrieben, Gastronomie und Service entstanden und möglich. Hier Fotos von der Bike-Tour im Westerwald:

 Die Radgruppe am Start des Radwegs in Westerburg 

Abschlussrunde im Pari-Zentrum in Westerburg – auch die Arbeit des Zentrums für leichte Sprache wird hier vorgestellt


Leider konnte ich gesundheitsbedingt nicht beim dritten Tag der Sommertour dabei sein. Trotzdem mein ganz herzlichen Dank an das Projekt schwer-begabt in der Südpfalz für ihre tolle Arbeit und die großartige Organisation der Tour.

Diese Woche …

beginnt in Ludwigshafen und im Rhein-Pfalz Kreis mit dem Besuch des Modellherstellers Scale-Art in Waldsee. Die Firma stellt voll funktionsfähige LKW-Modelle her. Damit kann man Baustellen im kleinen Maßstab zu Hause im Garten nachbauen. Großartiges Spielzeug für die Großen. Mit hoher Präzision und viel Leidenschaft werden die Modelle hergestellt und weltweit vertrieben. Und das ganze als Integrations-Firma, Menschen mit Behinderungen werden hier im Betrieb regulär beschäftigt. Thomas Redey ist schon seit 22 Jahren in der Firma dabei. Aufgrund einer Muskelkrankheit kam er nicht zu einem Schulabschluss. Sein Hobby Modellbau brachte ihn mit dem Firmengründer Bernd Brand zusammen. Von Anfängen im Keller bauten sie die Firma zu ihrer heutigen Größe aus. Auf die Stärken der Menschen mit Behinderungen zu achten und sie entsprechend in das Unternehmen einzubeziehen, das zeichnet die Haltung des Unternehmers Brand aus. Bei einer Informationsveranstaltung des Landes erfuhr er von den Möglichkeiten von Integrationsbetrieben. Das passte zu seiner Firma. Seit dem beschäftigt er wie vorgegeben 25 bis 50 Prozent Menschen mit Behinderungen und erhält Förderungen des Landes, die allen Firmen als Integrations-Betrieb zu stehen. Im Gespräch mit Mitarbeitern konnte ich mich von deren guten Erfahrungen überzeugen. Wir brauchen mehr solche Unternehmen im Land, die mit ihrer offenen Haltung wirtschaftlichen Erfolg und soziale Verantwortung zusammen bringen.

Hier noch Fotos vom Besuch bei Scale Art:

   

Besuchsgrupoe bei der Integrations-Firma ScaleArt

 

Gespräch mit den Beschäftigten Thomas Redey und Ahmadi Abduljalil  

Der Tag ging dann noch weiter mit dem Besuch bei einer Service-Wohnen-Anlage der Stadt Ludwigshafen in Maudach. Menschen mit Behinderungen können barrierefrei in ihren Wohnungen leben und haben Assistenz nach ihren Bedarfen. Im Rahmen von persönlichen Budgets können Sie selbstverständlich wählen, wer die Unterstützung übernimmt. Nachmittags fand dann die Bürgerinnen- und Bürger-Sprechstunde in Ludwigshafen statt, die gut besucht war.

Vielen Dank an die Behindertenbeauftragten der Stadt Ludwigshafen Hans-Joachim Weinmann und des Rhein-Pfalz-Kreises Arno Weber für die Organisation des großartigen Aktionstages unter den Motto „Miteinander gestalten“.

Und diese Woche ging es noch zweimal nach Landau zum Landesgartenschau-Gelände. Zum einen wurde der Ausstellungsbeitrag des Landes Rheinland-Pfalz besichtigt. Hier sind die ein Leitsystem, Videos in Gebärdensprache, gut mit dem Rollstuhl unterfahrbare Monitore und vieles andere verwirklicht. 

Wegen des Sturms musste der Rundgang mit den Verbänden der Menschen mit Behinderungen auf dem Landesgartenschau-Gelände um zwei Tage verschoben werden. Das  Fazit, zwei Wochen vor Eröffnung der Landesgartenschau, ist positiv. Mit intensiver Beteiligung haben wir viel für eine inklusive und barrierefreie Landesgartenschau erreichen können. Wermutstropfen sind der nicht barrierefrei zugängliche Aussichtsrurm und der Spielplatz, der noch inklusiver umgesetzt sein könnte. Jetzt werden noch Leitsystem für blinde und shbehinderte Menschen und Info-Tafeln installiert. Ab dem 17. April können wir dann die Landesgartenschau bis Oktober erleben. Einen Beitrag von dem Rundgang gibt es hier in der Mediathek des SWR.

Hier einige Bilder von den Besuchen in Landau:

Mit Rollstuhl und erfahrbarer Monitor

 

Informations-Monitor mit Gebärdensprachvideo

   

Bodenindikatoren zur Hör-Station beim Landesbeitrag

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Hörstation mit Braille Beschriftung

  

 

Rosie Sorg vom Bewohnerbeirat aus Landau ist Teil der Vielfaltsausstellung

   

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Eindrücke vom Ausstellungs-Beitrag des Landes Rheinland-Pfalz

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Rundgang auf dem Landesgartenschau Gelände 

  

Das grüne Klassenzimmer im Zirkuswagen mit Treppe und Lift für den Zugang

   

Leitlinie an Aussichtsbauwerk

 

Nach dem Sturm, erste Zeichen vom blauem Himmel