Sieben auf einen Streich

Als erste Einrichtung bundesweit hat das Landesmuseum Mainz in sieben Kategorien das Label „Reisen für alle – Barrierefreiheit geprüft“ erreicht. Zertifiziert sind die vielfältigen barrierefreien Angebote des Museums. Dabei geht es nicht nur um gehbehinderte Menschen, hier gibt es auch Angebote für Menschen mit Lernschwierigkeiten, Menschen mit Sehbeeinträchtigeren und gehörlose Menschen.  Dazu gehören Hands-On-Objekte zum anfassen, Führungen in leichter Sprache, Folien-Tast-Bücher zur Ertasten von Gemälden und Video-Guides mit Gebärdensprach-Erläuterungen. Ursula Wallbrecher vom Landesmuseum, die sich engagiert für die Barrierefreiheit ihres Hauses einsetzt, hat heute in Neuwied die Auszeichnung von Wirtschaftsministerin Eveline Lemke erhalten.

Ebenfalls eine Neuigkeit, als erste Gartenschau hat die Landesgartenschau Landau die Auszeichnung „Reisen für alle“ erhalten. Die Zertifizierungsstelle in Berlin hat deswegen eigens ein neues Label für Gartenschauen eingeführt.

Über 80 Betriebe haben heute in Neuwied das im letzten Jahr neu eingeführte bundesweite Label erhalten. Mit über 320 zertifizierten Einrichtungen sind wir in Rheinland- Pfalz gut dabei. Auch viele Betriebe aus der künftigen Nationalparkregion im Hunsrück waren heute dabei. Das sind gute Zeichen, den neuen Nationalpark inklusiv und barrierefrei aufzubauen. Hier noch Fotos von der Zertifizierungsfeier in Neuwied.

  
Ursula Wallbrecher erhält das Zertifikat für das Landesmuseum Mainz von Wirtschaftsministerin Eveline Lemke und dem neuen Chef der Rheinland-Pfalz-Tourismus GmbH Stefan Zindler

  
Abschluss-Bild mit allen zertifizierten Betrieben

Diese Woche …

beginnt in Ludwigshafen und im Rhein-Pfalz Kreis mit dem Besuch des Modellherstellers Scale-Art in Waldsee. Die Firma stellt voll funktionsfähige LKW-Modelle her. Damit kann man Baustellen im kleinen Maßstab zu Hause im Garten nachbauen. Großartiges Spielzeug für die Großen. Mit hoher Präzision und viel Leidenschaft werden die Modelle hergestellt und weltweit vertrieben. Und das ganze als Integrations-Firma, Menschen mit Behinderungen werden hier im Betrieb regulär beschäftigt. Thomas Redey ist schon seit 22 Jahren in der Firma dabei. Aufgrund einer Muskelkrankheit kam er nicht zu einem Schulabschluss. Sein Hobby Modellbau brachte ihn mit dem Firmengründer Bernd Brand zusammen. Von Anfängen im Keller bauten sie die Firma zu ihrer heutigen Größe aus. Auf die Stärken der Menschen mit Behinderungen zu achten und sie entsprechend in das Unternehmen einzubeziehen, das zeichnet die Haltung des Unternehmers Brand aus. Bei einer Informationsveranstaltung des Landes erfuhr er von den Möglichkeiten von Integrationsbetrieben. Das passte zu seiner Firma. Seit dem beschäftigt er wie vorgegeben 25 bis 50 Prozent Menschen mit Behinderungen und erhält Förderungen des Landes, die allen Firmen als Integrations-Betrieb zu stehen. Im Gespräch mit Mitarbeitern konnte ich mich von deren guten Erfahrungen überzeugen. Wir brauchen mehr solche Unternehmen im Land, die mit ihrer offenen Haltung wirtschaftlichen Erfolg und soziale Verantwortung zusammen bringen.

Hier noch Fotos vom Besuch bei Scale Art:

   

Besuchsgrupoe bei der Integrations-Firma ScaleArt

 

Gespräch mit den Beschäftigten Thomas Redey und Ahmadi Abduljalil  

Der Tag ging dann noch weiter mit dem Besuch bei einer Service-Wohnen-Anlage der Stadt Ludwigshafen in Maudach. Menschen mit Behinderungen können barrierefrei in ihren Wohnungen leben und haben Assistenz nach ihren Bedarfen. Im Rahmen von persönlichen Budgets können Sie selbstverständlich wählen, wer die Unterstützung übernimmt. Nachmittags fand dann die Bürgerinnen- und Bürger-Sprechstunde in Ludwigshafen statt, die gut besucht war.

Vielen Dank an die Behindertenbeauftragten der Stadt Ludwigshafen Hans-Joachim Weinmann und des Rhein-Pfalz-Kreises Arno Weber für die Organisation des großartigen Aktionstages unter den Motto „Miteinander gestalten“.

Und diese Woche ging es noch zweimal nach Landau zum Landesgartenschau-Gelände. Zum einen wurde der Ausstellungsbeitrag des Landes Rheinland-Pfalz besichtigt. Hier sind die ein Leitsystem, Videos in Gebärdensprache, gut mit dem Rollstuhl unterfahrbare Monitore und vieles andere verwirklicht. 

Wegen des Sturms musste der Rundgang mit den Verbänden der Menschen mit Behinderungen auf dem Landesgartenschau-Gelände um zwei Tage verschoben werden. Das  Fazit, zwei Wochen vor Eröffnung der Landesgartenschau, ist positiv. Mit intensiver Beteiligung haben wir viel für eine inklusive und barrierefreie Landesgartenschau erreichen können. Wermutstropfen sind der nicht barrierefrei zugängliche Aussichtsrurm und der Spielplatz, der noch inklusiver umgesetzt sein könnte. Jetzt werden noch Leitsystem für blinde und shbehinderte Menschen und Info-Tafeln installiert. Ab dem 17. April können wir dann die Landesgartenschau bis Oktober erleben. Einen Beitrag von dem Rundgang gibt es hier in der Mediathek des SWR.

Hier einige Bilder von den Besuchen in Landau:

Mit Rollstuhl und erfahrbarer Monitor

 

Informations-Monitor mit Gebärdensprachvideo

   

Bodenindikatoren zur Hör-Station beim Landesbeitrag

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Hörstation mit Braille Beschriftung

  

 

Rosie Sorg vom Bewohnerbeirat aus Landau ist Teil der Vielfaltsausstellung

   

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Eindrücke vom Ausstellungs-Beitrag des Landes Rheinland-Pfalz

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Rundgang auf dem Landesgartenschau Gelände 

  

Das grüne Klassenzimmer im Zirkuswagen mit Treppe und Lift für den Zugang

   

Leitlinie an Aussichtsbauwerk

 

Nach dem Sturm, erste Zeichen vom blauem Himmel

 

Barrierefreiheit bei der Landesgartenschau Landau

Der Frühling kommt, die Bagger sind am Werk, die Blumen sind gepflanzt. Wenige Wochen vor Beginn der Landesgartenschau in Landau am 17. April traf sich heute die Arbeitsgruppe zur Barrierefreiheit der Landesgartenschau in Landau. Gute Ergebnisse zur barrierefreien Gestaltung der Gartenschau und der Entwicklung eines neuen Stadtquartiers wurden besprochen. Dazu gehören ein Leitsystem für blinde und sehbehinderte Menschen auf dem Gelände der Gartenschau. Es wird einen Flyer in Leichter Sprache geben. Induktionsanlagen an den Kassen sollen eingerichtet werden. Mit einem speziellen QR-Code werden die Infotafeln vorgelesen. Die barrierefreie Landesgartenschau-Bahn und das Riesenrad gehören auch dazu.

Für den 31. März ist eine Begehung mit den Verbänden von Menschen mit Behinderungen vorgesehen. Und dann können wir uns auf einen wunderbaren Sommer in Landau freuen.

Hier Fotos, aufgenommen  aus der  Geschaeftsstelle der Landesgartenschau.

Theodor Heuss Platz am Eingang Stadt

Wassergarten und neue Wohnhäuser auf dem Landesgartenschau-Gelände